Systemische Aufstellungsarbeit

Jutta Michaud | Berlin

Ein Wohnzimmer mit zwei Stühlen und einem Tisch.

Systemische Aufstellungsarbeit

Bei der Systemischen Aufstellungsarbeit handelt es sich um eine Methode, die in der Systemischen Therapie angesiedelt ist. Größten Bekanntheitsgrad hat dabei das klassische Familienstellen nach Bert Hellinger, der mit seinen Forschungen zu Bindungen, Ordnung, Mustern und  Dynamiken innerhalb  von Familien in den 1970er Jahren Pionierarbeit leistete. Inspiriert von den Strukturaufstellungen der amerikanischen Psychologin Virginia Satir und den Überlegungen von Carl Gustav Jung zum kollektiven Bewusstsein, entwickelte er die „Ordnungen der Liebe“.

 
Aufstellungsarbeit

Verkürzt dargestellt, nähert sich ein Klient im Rahmen einer Familienaufstellung aktuellen Problemen, indem er seine eigene Familie mit fremden Personen (Repräsentanten) so im Raum aufstellt, wie er oder sie deren Beziehungen zueinander empfindet. Stellvertretend für die tatsächlichen Familienmitglieder äußern die Stellvertretenden körperliche Empfindungen, Gefühle und das Bedürfnis, räumliche Veränderungen vorzunehmen. Durch diese Positionsveränderungen entstehen neue Kontexte und Beziehungen, die es ermöglichen, Verstrickungen im Familiensystem zu verdeutlichen.

 

Was steckt dahinter?

 

In einem Familiensystem sind alle Familienmitglieder über Generationsgrenzen hinweg miteinander verbunden. Hellinger nennt dies die „Familienseele“. Über die Familienseele übernehmen wir  unbewusst unbewältigte Lebensaufgaben, Schuld oder negative Gefühle, die zu einem anderen Familienmitglied gehören. Solche Verstrickungen mit Schicksalen anderer Familienangehöriger können zu Lebensproblemen oder ungesunden Verhaltensmustern führen, von denen wir uns nicht lösen können, selbst wenn sie uns auffallen und es klar ist, sie ändern zu müssen. In einer Familienaufstellung können solche Verstrickungen ausfindig gemacht und erlebbar werden. Häufig reicht es, die Situation der mit uns verstrickten Person anzuerkennen. Lösende Sätze, die an die betreffende Person gerichtet werden, helfen der aufstellenden Person, sich aus der Verstrickung zu lösen.

 
Frau mit geschlossenen Augen und Puzzleteilen, die vor einem grauen Hintergrund aus ihrem Kopf fliegen, als Symbol für Gedanken oder Geisteszustand.

Auch wenn Bert Hellinger nicht unumstritten ist, hat die Aufstellungsarbeit heute einen festen Platz in der Systemischen Therapie. Inzwischen existieren zahlreiche Varianten von seiner Basismethode. Neben Familiensystemen werden die unterschiedlichsten Einzelphänomene aufgestellt, von Ängsten bis hin zu Romanfiguren.


Systemische Aufstellungen werden aber nicht nur im therapeutischen Kontext eingesetzt, sondern haben ihre Wirksamkeit auch im Coaching und in der Unternehmensberatung vielfach unter Beweis gestellt. Als Organisationsaufstellungen werden in der Unternehmensberatung interne Veränderungen vorbereitet oder Konflikte zwischen unterschiedlichen Hierarchieebenen sichtbar gemacht und gelöst.


Matthias Varga von Kibèd und seine Frau Insa Sparrer haben sich in ihrem Münchener Institut  für systemische Ausbildung, Fortbildung und Forschung auf den Bereich der Strukturaufstellungen spezialisiert und sich in ihrem Ansatz von Hellingers Ordnungssystem getrennt. Aufgestellt werden, mit ihrem Ansatz Strukturen, Symptome und Werte ebenso wie Teams, politische Zusammenhänge , Organisationen und vieles mehr.

 

Bitte buchen Sie Ihren Termin: