Selbstwirksamkeit

Jutta Michaud | Berlin

Ein Wohnzimmer mit zwei Stühlen und einem Tisch.

Selbstwirksamkeit

Das Konzept der Selbstwirksamkeit (self-efficacy) wurde von dem Psychologen Albert Bandura entwickelt und bezieht sich auf die Erwartung, schwierige Situationen und Aufgaben aus eigener Kraft bewältigen zu können. Bandura, ein Vertreter der kognitiven Theorie, untersuchte den Zusammenhang zwischen Zielsetzung, Selbstwirksamkeitserwartung, Motivation, Kompetenzen,
Ausdauer und dem Umgang mit Misserfolg. Menschen mit hoher Selbstwirksamkeitserwartung gehen demnach Herausforderungen selbstbewusster an und lassen sich von Misserfolgen weniger stark beeinflussen.

 
Dabei spielen Erwartungshaltungen eine entscheidende Rolle. Ist ein Mensch von seinen eigenen Kompetenzen überzeugt, glaubt er eher daran, eine anspruchsvolle Aufgabe bewältigen zu können, als ein Mensch mit einem geringen Maß an Selbstwirksamkeit. Darüber hinaus wirken für solche Menschen Herausforderungen nicht abschreckend, sondern eher motivierend. Nach einem Misserfolg gehen sie ein Problem mit einer neuen Strategie an und lassen sich auch nicht von weiteren Hürden abschrecken.
Junger Mann im weißen Tanktop lässt seine Muskeln spielen und hält vor grauem Hintergrund eine Hantel mit Gewichten, auf denen stressbezogene Wörter wie „Angst“ und „Frustration“ stehen.

Selbstwirksamkeit ist erlernbar

Das individuelle Konzept der Selbstwirksamkeit, die Art und Weise, wie wir selbst über uns und unsere Fähigkeiten denken, hat nicht nur Auswirkungen auf beruflichen Erfolg oder Lernerfolge. Auch im Umgang mit zwischenmenschlichen Beziehungen, der Kommunikation, Gesundheit oder Krankheit sind das Vertrauen in die Selbstwirksamkeit ein wichtiger Aspekt. Bei der Krankheitsbewältigung beispielsweise hat sie starke Auswirkungen auf die Compilance sowie die Bereitschaft, an der Aktivierung von Selbstheilungskräften mitzuarbeiten. Nachweislich gilt, dass Menschen mit hoher Selbstwirksamkeitserwartung resilienter sind, sich den Wechselfällen des Lebens weniger ausgeliefert fühlen und emotionale Belastungen besser regulieren können als Menschen mit schwacher Selbstwirksamkeitserwartung.
Das Wort „Lächeln!“ ist in den Sand eines Strandes geschrieben, im Hintergrund nähern sich sanfte Wellen.

Selbstwirksamkeit ist ein dynamisches Persönlichkeitsmerkmal, daher lässt sie sich auch schon im Kindesalter fördern. Ermutigung spielt dabei eine wesentliche Rolle, denn der Schlüssel zur Selbstwirksamkeit ist der Glaube an die eigenen
Fähigkeiten. Deswegen ist es wichtig zu lernen, auch kleine Erfolgserlebnisse wahrzunehmen und auf direkte Handlungserfahrungen rückschließen zu können.
Dank der Neuroplastizität des Gehirns, ist das in jedem Alter möglich. Je mehr Erfolgserlebnisse auf diesem Wege gesammelt werden, desto stärker wird sich der
Glaube an die Selbstwirklichkeit entwickeln. Nicht zuletzt spielt auch Beobachtung zu einem gewissen Maß eine Rolle. Wer gelernt hat, aus den Verhaltensweisen seiner Vorbilder zu lernen, hat gute Chancen, eigene Ziele zu erreichen.

 

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